Weißenthurm

junge Stadt am Rhein

Brief aus dem Rathaus

Nach langen, wie Stillstand anmutenden Tagen des Verzichts und der Reglementierung, kann man nun von vorsichtigen Lockerungen sprechen. Schutzmaßnahmen sind trotzdem geboten, die Pandemie ist noch nicht besiegt und zwingt uns weiterhin vorsichtig zu sein. Abstandsregeln und Mund-Nasenschutz kommen einem fast schon als selbstverständlich vor.

Sicher ist es nicht angenehm und es gibt immer noch das Gefühl der Unsicherheit, aber die Feststellung das man mit Abstand und dem Mund-Nasenschutz die Tröpfcheninfektion stark einschränken kann, gibt eine gewisse Sicherheit sich auch wieder mit kleinen Gruppen zu treffen, in Gaststätten einzukehren und sich sportlich zu betätigen. Die Schulen starten mit unterschiedlichen Klassenstufen aufgeteilt in kleinere Gruppen wieder den noch stark eingeschränkten Lernbetrieb. Nur schade, das ein klares Konzept von Seiten der zuständigen ADD des Landes nicht zu erkennen ist. Nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Eltern und besonders die Kinder und Jugendliche nehmen etwas orientierungslos und unter schwierigen Bedingungen den ausgefallen Lernstoff in Angriff und versuchen einiges aufzuholen. Man kann jetzt schon festhalten, das dies nicht gelingen wird. Die Hygieneauflagen und Abstandsregeln nach Vorschrift einzuhalten ist bei gleichzeitigem Ausfall von Lehrpersonal stellenweise schwer zu erfüllen. Die Eltern und Lehrkräfte verdienen unseren vollen Respekt. Den betroffenen Kindern möchte ich ebenfalls danken. Sie haben viele schulische Aufgaben selbstständig und mit Hilfe der Eltern abarbeiten müssen. Den Gang zur Schule und die sportliche Betätigung musste entfallen. Jetzt soll sich aber vieles ändern. Viele Menschen sehen in den Lockerungen schon das Ende der Einschränkungen, die durch die Corona-Bekämpfungsverordnungen noch klar formuliert sind. Doch letztlich ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich, es sei denn er gefährdet durch sein Handeln andere Personen, dann kommt es sicher an der einen oder anderen Stelle zu Sanktionen der Ordnungsbehörden.

Wenn Sie sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger diesen Artikel lesen, liegt gerade das übliche Wochenende der Thurer Kirmes hinter uns. Für die große Weißenthurmer KA + KI war es eine bittere Entscheidung die Brauchtumsveranstaltung der Thurer Kirmes wegen Corona abzusagen. Sehr gerne hätten die Verantwortlichen der KA + KI mit Ihrem Präsidenten Mirco Hauschild und ich als Stadtbürgermeister die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt am Rheinufer auf dem Kirmesplatz begrüßt. Da dies in der üblichen Form nicht möglich war, hat man sich etwas einfallen lassen. Mit einer seltsam klingenden Darstellungsform der „Online Kirmes“ hat man versucht die Menschen an das Brauchtum Kirmes zu erinnern und sie mit kleinen Videobotschaften mitzunehmen und den Ablauf der drei Kirmestage in dieser Form darzustellen. Diese Präsentation im Internet mag einem zu fremdartig und zu neumodisch vorkommen, doch bietet sie die Möglichkeit, den Ablauf dieser Brauchtumsveranstaltung im Detail zu erläutern. Ich hoffe Sie konnten das Angebot nutzen und die Videobeiträge im Internet ansehen. Wenn nicht, ist es trotzdem weiterhin auf -facebook- möglich unter „Gruppe der KA + KI“.

Im Rathaus konnten wir nach Wochen des Sitzungsausfalls mit den Sitzungen der Ausschüsse und des Stadtrates unsere Beratungen rund um die städtischen Belange wieder aufnehmen. Im Vordergrund standen Entscheidungen um die Erweiterung der Grundschule mit der Auftragsvergabe von Ausbaugewerken sowie der Aussengestaltung und Möblierung. Weiterhin wurde das dringende Thema des weiteren Ausbaus von Kitaplätzen mit der dafür notwendigen Bereitstellung von Grundstücken weiter bearbeitet. Hier ergaben sich für Verbandsgemeinde und Stadt durch den Erwerb einer Immobilie Möglichkeiten, Bauzeit und damit verbunden Geld einzusparen. Ebenso ist der Erwerb einer weiteren Gemeinbedarfsfläche für den Bau einer weiteren Kita im südlichen Stadtgebiet kurz vor dem Vertragsabschluss. Die Erschließung von Bauvorhaben durch unterschiedliche Investoren in einigen Bereichen der Stadt, war ebenfalls Thema von Beratungen. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit in den Gremien ist das Bemühen die Erweiterung der Stadtkernsanierung im südlichen Bereich der Stadt entlang des Rheins und der Hauptstraße voranzubringen. Die Rats- und Ausschussmitglieder sind weiterhin gefordert, an der Zukunftsentwicklung der Stadt konstruktiv mitzuwirken. Es gibt noch einige Bereiche die uns fordern werden, wie Klimaschutzkonzepte sowie die Anstrengungen im Bereich Biodiversität sowie von Verkehrskonzepten sind Themen die wir in unseren kommenden und zukünftigen Überlegungen und Entscheidungen beeinflussen werden.

Bedauerlich ist, das geplante oder angedachte Veranstaltungen leider nicht durchgeführt werden konnten. So mussten bereits im März die „Proppertage“ sowie am 28 Juni „Picknick im Park“ des Verkehrs- und Verschönerungsvereins abgesagt werden. Ebenso ein für dieses Jahr angedachtes Rheinuferfest konnte leider nicht weiter geplant werden. Wir hoffen im nächsten Jahr darauf alles wieder in gewohnter Form durchführen zu können. Selbstverständlich rechnen wir weiterhin mit Ihrer Unterstützung. Veranstaltungen und Versammlungen der Vereine wurden abgesagt oder verschoben. Es ist für die Zukunft wichtig das Vereinsleben zu stärken. Das Vereinsleben in unserer Stadt braucht Menschen wie Sie, die dabei sind, die mitmachen, die anpacken und neue Ideen einbringen. Nur so kann es gelingen ein starker Bestandteil der Stadt zu werden, anerkannt und respektiert. Wir halten unseren Vereinen die Treue. Sie sind das Salz in der Suppe. Die Vereine, ob mit Sport, mit Gesang mit Kunst oder mit anderen Aktivitäten schweißen sich zu einer Gemeinschaft zusammen und sie bilden das Rückgrat innerhalb der Kommune.

Nun möchte ich an alle Bürgerinnen und Bürger appellieren die kommenden Wochen, vielleicht Monate, weiterhin rücksichtsvoll und gewissenhaft die vorgeschriebenen Regeln zur Bekämpfung der Coronapandemie zu beachten. Es darf nicht wieder schlimmer werden. Nur ein jeder selbst hat es in der Hand Teil des Erfolgs zu sein und das Virus zu besiegen. Wir sind auf einem guten Weg und ich danke allen für viel Verständnis und die notwendige Ausdauer. Ich bedanke mich bei allen Personen, die älteren und kranken Menschen helfen. Ich sage Danke den Rettungskräften, den freiwilligen Helferinnen und Helfern beim Deutschen Roten Kreuz, den Pflegekräften in den Sozial- und Senioreneinrichtungen sowie den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro und auf dem Bauhof. Passen Sie gut auf sich auf, bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße

GERD HEIM

Stadtbürgermeister

 

 

 

Blick aus dem weißen Turm via Webcam

 

 

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